246km auf historischer Route

Der Spartathlon ist ein historischer Ultralauf, der seit 1983 jährlich am letzten September Wochenende ausgetragen wird. Er führt über 246 km von Athen nach Sparta:

490 v.C. hat der griechische Botenläufer Pheidippides diese Strecke zurückgelegt, um vor der Schlacht von Marathon die Spartaner um Hilfe im Krieg der Athener gegen die Perser zu bitten. Er sei bei Sonnenaufgang an der Akropolis gestartet und habe Sparta vor Sonnenuntergang des nächsten Tages erreicht und die Bitte um militärische Hilfe König Leonidas überbracht – so überliefert es der griechische Geschichtsschreiber Herodot.

Die sportlichen Herausforderungen sind enorm. Neben der schieren Distanz sind die Hitze tagsüber und oft auch Kälte und Wind in der Nacht im Gebirge und nicht zuletzt knapp 3000 Höhenmeter zu überwinden. Wer durchkommt wird in Sparta mit einem einzigartigen Zieleinlauf belohnt: jeder einzelne Läufer von Hunderten von Zuschauern jubelnd begrüßt und nicht selten von Kindern auf Fahrrädern auf dem letzten Anstieg zum Ziel an die Statue des König Leonidas begleitet. Das Ziel ist erreicht, wenn der Läufer den linken Fuß der Statue berührt. Belohnung für die Strapazen sind ein Schluck Wasser – angeblich aus dem heiligen Fluss Evrotas geschöpft – und ein Olivenkranz.

Unser Lauftreffler Christof Kühner erreichte Leonidas nach 29 Stunden und 40 min. Das Rennen lief für ihn hervorragend. In guter Form und ohne größere Verletzungen in der Vorbereitung zahlte sich eine defensive Renneinteilung aus. „Auf den ersten leicht welligen 80km bis Korinth in der brütenden Hitze kann man nichts gewinnen, nur verlieren", so die klare Einsicht für den ersten Tag. Entsprechend gebremst lief Christof diesen ersten Abschnitt unter ständigem Kühlen von außen mit Wasser und Eis.

Auf dem Peloponnes angekommen ging es zunächst wellig weiter, bevor in den Abendstunden die ersten Anstiege in die Berge zu bewältigen waren. Für Christof folgte die schwierigste Phase des Rennens - Magenprobleme und Müdigkeit machten ihm zu schaffen. Seine Frau Steffi, die ihn während des Rennes an insgesamt 17 Verpflegungspunkten betreute, sorgte für mehrere 5min-„Powernaps" und damit für wichtige Erholung.

Die Überquerung des im Spartathlon berüchtigten Sangas Passes bei Rennkilometer 160 nach 2Uhr morgens war dann die Wende zum Besseren. Der Anstieg über die steilen Ziegenpfade gelang zügig und ohne muskuläre Probleme, der Abstieg lief fast optimal: oft haben die Athleten hier auf der steilen und rutschigen Schotterpiste sehr zu kämpfen. Christof konnte auf diesem Abschnitt Tempo machen, vertrieb damit seine Müdigkeit und holte sich die Zuversicht für die letzten rund 80km.

Im Morgennebel waren zunächst die quälend langen Anstiege auf dem Weg nach Tegea zu bewältigen, bevor die Strecke tief hinunter nach Sparta führte. Auf den den letzten 30km wurde es wieder heiß, Christof konnte aber sein hohes Tempo auf diesem Abschnitt durchziehen, war hier sogar der zweitschnellste überhaupt im Feld. Von 375 angetretenen Starten kamen 197 ins Ziel, Christof belegte den 20.Platz (17. Mann).

Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung, Christof!

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